Verhandlungen um Leben und Tod – vergessene Krise im Ostkongo
Stell dir vor, dein Weg zur Arbeit ist lebensgefährlich - weil in den Straßen deiner Stadt Recht und Ordnung zusammengebrochen sind: Schüsse auf offener Straße, willkürliche Verhaftungen und Selbstjustiz – direkt vor deiner Haustür. Deine Vorgesetzten sagen: “Komm nur, wenn du dich sicher genug fühlst”. Und du kommst…
Genau das hat Marcus Bachmann erlebt. Er berichtet davon in der 61. Folge der Notaufnahme. Marcus leitete Projekte von Ärzte ohne Grenzen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, als ein gewaltvoller Konflikt dort mit einer Intensität eskalierte, die selbst ihn, als erfahrenen Nothelfer, sprachlos macht: “Es ist ein ultra-brutalisierter Kontext, dem die Menschen ausgesetzt sind”, so Marcus.
Im Gespräch mit den Moderator:innen Anna Dushime und Christian Katzer spricht er über die neue Gewalteskalation in dieser vergessenen Krise. Betroffene aus der Demokratischen Republik Kongo kommen zu Wort. Und Marcus berichtet eindrücklich davon, wie Ärzte ohne Grenzen medizinische Nothilfe leistet, obwohl sich die Frontlinien ständig verschieben, Konfliktparteien Absprachen brechen und der Weg zur Arbeit für humanitäre Helfer*innen lebensgefährlich ist. Es geht um Verletzte, die stundenlang auf Tragen durch die Berge geschleppt werden, es geht um Panik, aber auch um eine schier unglaubliche Einsatzbereitschaft der lokalen Mitarbeitenden und auch darum, wie sich Geräusche über eine Wasseroberfläche ausbreiten.
In dieser Episode erfährst du:
Wie Ärzte ohne Grenzen vorgeht, wenn die Lage vor Ort zu gefährlich wird, um weiterzuarbeiten – und warum es manchmal die einzige Option ist, Teams zu verkleinern.
Wie es gelingt, eine verletzte Person in Sicherheit zu bringen, auch wenn der nächste Krankenwagen erst hinter einem unwegsamen Gebirgszug wartet – und wie viele helfende Hände dafür tatsächlich gebraucht werden.
Welche Strukturen die Organisation aufbaut, um auch während aktiver, unübersichtlicher Kriegshandlungen weiterhin medizinische Hilfe leisten zu können.
Was einem Kollegen von Marcus widerfahren ist, der bei einer willkürlichen Verhaftung eine klaffende Platzwunde davongetragen hat.
JETZT SPENDEN – Damit wir beispielsweise die Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo medizinisch versorgen können: msf.de/spenden
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Dieser Podcast wurde von Ärzte ohne Grenzen e.V. in Zusammenarbeit mit Christian Conradi produziert. Redaktion und Projektleitung: Clara Schneider, Andreas Koob und Regina Bischoff. Organisation Live-Event: Annika Fiegehenn. Moderation: Anna Dushime, Christian Katzer. Aufnahme, Schnitt und Produktion: Christian Conradi. V. i. S. d. P. Jannik Rust, Ärzte ohne Grenzen e. V., Schwedenstr. 9, 13359 Berlin. Bild: MSF
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